Geleitwort
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Schon im frühen Mittelalter vereinigten sich männliche Bürger in Schützenbruderschaften, -gilden oder -kompanien, die zum Schutz des Eigentums in Städten von Kaufmannsgilden oder Handwerkerzünften als Zivilgarden eingesetzt wurden. Ihre notwendige Ausrüstung mussten die Schützen selbst aufbringen und finanzieren. Sie absolvierten Schießübungen nach einem strengen Reglement auf Übungsplätzen die sich vor den Stadtmauern befanden. Neben Schutzmaßnahmen in den Städten wurden sie in Stützpunkten für die feudale Expansion nach Osten in Burgen und in befestigten offenen Siedlungen eingesetzt.
Mit einer 580-jährigen Vergangenheit gehört die Schützengilde Loburg von 1432 e.V. zu den ältesten Schützenvereinigungen in der Region des Vorflämings. Die Entstehung der Gilde geht bis in das Mittelalter zurück, sie ist vielleicht als ein Rest der damaligen Burgwartsfassung, aber unter dem Namen der Schützenbrüderschaft, zu sehen.
Erstmalig wurde sie im Jahr 1432 im Kirchenbuch der St. Laurentiuskirche zu Loburg erwähnt.
Die Schützengesellschaft war in der jahrhundertlangen Entwicklung natürlichen Höhen und Tiefen ausgesetzt. Der Magistrat der Stadt und insbesondere die jeweiligen Bürgermeister haben sich stets der Schützengesellschaft besonders angenommen, was auch als Dank dafür gewertet werden kann, dass die Schützen stets für den Schutz der Stadt eintraten, wo immer die Notwendigkeit dazu bestand.
Aufgrund der gesellschaftlichen Umstände in den Jahren 1933/1989 war es nicht möglich, die Vereinsarbeit aufrecht zu halten.
Nach der Wiedervereinigung Deutschlands benötigten sieben Bürger aus Loburg ein Jahr lang, um aufbauend auf die Tradition und die Anwendung der neuen Gegebenheiten Voraus-setzungen zu schaffen, um eine Wiedergründung einer Schützengesellschaft zu erlangen. Mit viel Mühe und Überzeugungsarbeit ist es uns gelungen am 25.07.1991 eine den gesetzlichen Vorschriften entsprechende Gründungsversammlung einzuberufen, auf der sich der Verein eine Satzung und entsprechende Organe gab.
Mit Stolz können wir auf eine 25-jährige Entwicklungsarbeit zurückblicken, in der es uns gelungen ist, eine stabile Vereinsarbeit aufzubauen und eine ansprechende Schießsportanlage zu schaffen. Neben einer guten Mitarbeit unserer Mitglieder fanden wir auch sehr gute Unterstützung bei Loburger und auswärtigen Gewerken.
Bei allen öffentlichen Stellen und gesellschaftlichen Organisationen möchten wir uns für die gute Zusammenarbeit bedanken.
In der Zukunft gilt es neue Herausforderungen zu meistern. Wie viele Vereine müssen auch wir uns der Nachwuchsgewinnung stellen. Neben der demografischen Entwicklung ist es das sich wandelnde Lebens- und Freizeitverständnis der Menschen, was es uns erschwert, junge Leute für die Vereinsarbeit zu gewinnen. Der Wunsch nach größtmöglicher Flexibilität steht nicht selten einer kontinuierlichen und soliden Erfüllung von Aufgaben im Verein entgegen. Unsere Heimat wird jedoch in einem erheblichen Maß von der vielfältigen Arbeit der örtlichen Vereine geprägt. Diese sind auf ein umfassendes Bürgerengagement angewiesen. Gelingt es, dieses Verständnis wieder verstärkt bei den Bürgern zu wecken, so können wir optimistisch in die Zukunft schauen.
Siegfried Stief
Ehrenpräsident der Gilde